21.2.2025

Modal Split: So messen Sie die Verkehrsmittelverteilung in Ihrem Unternehmen

fast2work

fast2work

Redaktion

Modal Split: So messen Sie die Verkehrsmittelverteilung in Ihrem Unternehmen

Der sogenannte Modal Split ist eine wichtige Zahl, wenn es um Verkehrsplanung geht. Er zeigt, wie viele Menschen mit welchen Verkehrsmitteln unterwegs sind, also zum Beispiel, wie oft das Auto, das Fahrrad, der Bus oder die Bahn genutzt werden oder wie oft Menschen zu Fuß gehen. Mit diesen Informationen können Städte und Unternehmen besser einschätzen, wie sie Mobilität nachhaltiger und effizienter gestalten können.

Doch was steckt hinter dem Begriff Modal Split? Wie wird er berechnet? Und welche Dinge beeinflussen, ob jemand lieber mit dem Rad fährt oder doch das Auto nimmt? In diesem Artikel findest du eine verständliche Einführung und erfährst, warum der Modal Split für nachhaltige Verkehrsstrategien so wichtig ist.

Was ist der Modal Split?

Was ist eigentlich der Modal Split? Der Modal Split, manchmal auch Modal Share genannt, zeigt, wie sich das Verkehrsaufkommen auf verschiedene Verkehrsmittel verteilt – also wie viele Menschen mit dem Auto, dem Fahrrad, Bus oder Bahn unterwegs sind, oder zu Fuß gehen.

  • Verkehrsaufkommen: Wie viele einzelne Wege oder Fahrten werden mit welchem Verkehrsmittel gemacht?
  • Verkehrsleistung: Wie viele Kilometer werden insgesamt mit einem bestimmten Verkehrsmittel zurückgelegt?

Ein Beispiel: Wenn in einer Stadt 40 Prozent aller Strecken mit dem Auto zurückgelegt werden, 30 Prozent mit Bus oder Bahn, 20 Prozent mit dem Fahrrad und 10 Prozent zu Fuß, dann ist das der Modal Split dieser Stadt.

Warum ist der Modal Split wichtig?

Der Modal Split hilft Städten, Gemeinden und Unternehmen dabei, das Mobilitätsverhalten der Menschen besser zu verstehen und gezielt zu lenken. Dabei hat eine genaue Analyse gleich mehrere Vorteile:

  • Verkehrsplanung: Städte können den Verkehr gezielt steuern. Sie können zum Beispiel mehr Fahrradwege bauen oder den öffentlichen Nahverkehr verbessern, um die Leute zum Umsteigen zu ermutigen.
  • Nachhaltigkeit: Wenn mehr Menschen mit dem Fahrrad, dem Bus oder zu Fuß unterwegs sind, sinken die CO₂ Emissionen. Das hilft, Umweltziele leichter zu erreichen.
  • Weniger Stau und Belastung: Durch eine bewusste Steuerung des Modal Splits lassen sich Staus, Lärm und Luftverschmutzung in der Stadt verringern.
  • Bessere Lebensqualität: Wenn alle Verkehrsträger sinnvoll genutzt werden, wird es in der Stadt leiser und sicherer, und das Stadtbild wird insgesamt angenehmer.

Wie wird der Modal Split berechnet?

Wie wird der Modal Split eigentlich ermittelt? Dafür gibt es verschiedene Methoden. Oft starten Städte oder Unternehmen eigene Verkehrsstudien, führen Umfragen durch oder nutzen Mobilitätsdaten aus Apps oder Sensoren.

  1. Befragungen: Hier werden zum Beispiel Haushalte oder Pendler gefragt, wie sie sich fortbewegen und welche Verkehrsmittel sie nutzen.
  2. Apps und GPS Tracking: Mit Hilfe von Smartphones und GPS Daten lässt sich genau auswerten, wer wann welches Verkehrsmittel nutzt.
  3. Zählungen und Sensoren: Kameras und Sensoren an wichtigen Straßen oder Bahnhöfen zählen, wie viele Menschen mit Bus, Bahn, Fahrrad oder Auto unterwegs sind.

Eines sollte man dabei beachten: Der Modal Split kann je nach Region oder Stadt ganz unterschiedlich ausfallen. Das liegt daran, dass jede Stadt eine eigene Infrastruktur hat, das Umland anders beschaffen ist und nicht überall gleich viele Menschen pendeln. Deshalb kann man die Zahlen zwischen verschiedenen Orten nur bedingt direkt vergleichen.

Welche Faktoren beeinflussen den Modal Split?

Wie Menschen von A nach B kommen, ist kein Zufall. Viele Dinge spielen eine Rolle, wie sich die Wahl der Verkehrsmittel verteilt:

  • Die Infrastruktur macht viel aus. Gibt es viele Radwege und einen guten öffentlichen Nahverkehr, nutzen mehr Menschen diese Angebote.
  • Die Zahl der Pendler ist entscheidend. In Städten, in die viele Menschen zur Arbeit kommen, ist der Anteil an Autofahrten oft höher. Wer in der Stadt wohnt, greift oft lieber zum Fahrrad oder zu Bus und Bahn.
  • Die Landschaft (Topografie) spielt eine Rolle. In flachen Städten wie Münster fahren viele mit dem Rad, in bergigen Städten wie Stuttgart nutzen mehr Menschen das Auto.
  • Auch Alter und Lebensstil haben einen Einfluss. Junge Leute nutzen eher den Bus, die Bahn oder das Fahrrad. Ältere Menschen setzen oft lieber aufs Auto.
  • Das Wetter beeinflusst die Wahl ebenso. Wo es oft regnet oder schneit, steigen mehr Menschen aufs Auto um und fahren weniger mit dem Rad.
  • Nicht zu vergessen ist die Kultur. In Ländern, in denen das Autofahren eine lange Tradition hat wie in den USA, setzen sich mehr Menschen ans Steuer als aufs Rad oder in den Bus.

Welche Herausforderungen gibt es beim Modal Split?

Auch wenn der Modal Split eine wichtige Zahl für Mobilitätsanalysen ist, gibt es bei der Auswertung einige Stolpersteine:

  • Unterschiedliche Berechnungsmethoden: Es gibt verschiedene Wege, den Modal Split zu berechnen. Manche Erhebungen schauen darauf, wie viele Fahrten es insgesamt gibt, andere fragen nach den zurückgelegten Kilometern. Je nachdem, wie man misst, sieht das Ergebnis ganz anders aus.
  • Veränderte Mobilitätsmuster: Die Mobilität verändert sich ständig. Immer mehr Menschen arbeiten im Homeoffice oder pendeln nur noch an wenigen Tagen ins Büro. Das verändert natürlich auch die Modal Split Werte und muss bei der Analyse berücksichtigt werden.
  • Binnen- vs. Umlandverkehre: Außerdem macht es einen Unterschied, ob man nur auf die Einwohner einer Stadt schaut oder auch die vielen Pendler aus dem Umland mit einbezieht. Gerade das sorgt oft für sehr unterschiedliche Ergebnisse beim Modal Split einer Region.

Wie kann der Modal Split gezielt verändert werden?

Viele Städte und Unternehmen setzen sich als Ziel, dass mehr Menschen auf nachhaltige Verkehrsmittel umsteigen. Dafür gibt es verschiedene Wege, die sich bewährt haben. Zum Beispiel werden immer mehr sichere und komfortable Wege für Fahrräder und Fußgänger gebaut, damit sich mehr Menschen für das Rad oder den Fußweg entscheiden. Auch der öffentliche Nahverkehr wird attraktiver gestaltet, etwa mit günstigeren Tickets, mehr Verbindungen und kürzeren Umsteigezeiten. Unternehmen können außerdem Mobilitätsbudgets anbieten. So haben Mitarbeitende die freie Wahl, ob sie Bus, Bahn, Fahrrad oder andere nachhaltige Verkehrsmittel nutzen. Weitere Anreize sind steuerliche Vorteile für Diensträder oder Jobtickets. Manche Firmen setzen sogar besondere Bonusprogramme ein, um klimafreundliches Verhalten zu belohnen. All diese Maßnahmen helfen dabei, den Modal Split langfristig zu verändern und den Anteil nachhaltiger Mobilität zu erhöhen.

Warum Unternehmen ihren Modal Split kennen sollten:

Mit fast2work erfassen Sie den Modal Split Ihrer Belegschaft automatisch:

  • Welches Verkehrsmittel nutzen Mitarbeitende für den Pendlerweg?
  • Welche Veränderung lässt sich bei der Verteilung durch Mobilitätsbudgets messen?
  • Welches Potentiale bietet ÖPNV- oder Fahrrad-Förderung?

Typischer Modal Split deutscher Unternehmen (2025):

  • PKW (eigener oder Firmenwagen): 65-70%
  • ÖPNV: 15-20%
  • Fahrrad/E-Bike: 8-12%
  • Zu Fuß: 3-5%

Ziel nachhaltiger Mobilitätspolitik:

  • PKW: <50%
  • ÖPNV: 25-30%
  • Fahrrad/E-Bike: 20-25%

Diese Verschiebung spart pro 100 Mitarbeitende: ~80-120 Tonnen CO₂/Jahr

FAQ: Modal Split

+ Was ist ein guter Modal Split?

Ein nachhaltiger Modal Split: <50% PKW, >25% ÖPNV, >15% Fahrrad. Städte wie Kopenhagen (62% Fahrrad) oder Amsterdam (55% Fahrrad) zeigen, was möglich ist. Für deutsche Unternehmen realistisches Ziel: Modal Split 50/30/20 (PKW/ÖPNV/Fahrrad).

+ Wie messe ich den Modal Split meines Unternehmens?

Methoden: Mitarbeiter-Befragung (einmalig), Mobilitäts-App mit Tracking (kontinuierlich), Parkplatz-Zählungen + ÖPNV-Ticket-Ausgaben. fast2work erfasst den Modal Split automatisch über die Mitarbeiter-App – DSGVO-konform und in Echtzeit.

+ Wie beeinflusse ich den Modal Split positiv?

Anreize setzen: Mobilitätsbudgets für ÖPNV, Dienstrad-Leasing, CO2-Bonus-Systeme, bessere Infrastruktur (Fahrradstellplätze, Duschen), flexible Arbeitszeiten zur Meidung von Stoßzeiten. Reduktion von PKW-Stellplätzen bei gleichzeitiger Alternative-Förderung.



Modal Split als Schlüssel für nachhaltige Mobilität

Der Modal Split ist eine entscheidende Zahl, wenn es darum geht zu verstehen, wie Menschen unterwegs sind und wie sich nachhaltige Mobilität fördern lässt. Mit gezielten Veränderungen können Städte und Unternehmen dafür sorgen, dass mehr Menschen auf klimafreundliche Verkehrsmittel umsteigen. Das führt zu weniger Staus, weniger Emissionen und letztlich zu mehr Lebensqualität für alle. Wer sich aktiv mit dem Thema Modal Split auseinandersetzt, schafft die Grundlage für eine durchdachte und nachhaltige Mobilitätsstrategie. Wenn du wissen willst, wie dein Unternehmen mit einem eigenen Mobilitätsbudget den Modal Split positiv beeinflussen kann, melde dich gerne für mehr Informationen.

Über den Autor

fast2work

fast2work

Redaktion

fast2work bietet digitale Lösungen für das Mobilitäts- und Benefits-Management in Unternehmen. Unsere Plattform optimiert Prozesse, ermöglicht flexible Verwaltung von Mobilitätsbudgets und senkt Kosten durch steuerliche Vorteile und Nettolohn-Optimierung. Gleichzeitig erfassen wir CO₂-Emissionen für das CSRD-Reporting, fördern nachhaltige Mobilität und stärken die Mitarbeiterbindung.

Weitere interessante Artikel

9.9.2025

Mobilität und Work-Life-Balance: So träg Zufriedenheit Ihrer Belegschaft bei

Mobilität als unterschätzter Hebel für Mitarbeiterzufriedenheit

In vielen Unternehmen wird die Diskussion über Benefits und Mitarbeiterzufriedenheit vor allem mit klassischen Themen wie Gehalt, Homeoffice, Weiterbildung oder Gesundheitsförderung verknüpft. Dabei wird ein Aspekt häufig unterschätzt, obwohl er das tägliche Leben fast aller Beschäftigten prägt: die Mobilität. Der Weg zur Arbeit, die Flexibilität bei Dienstreisen oder die Möglichkeit, privat nachhaltige Mobilitätsangebote zu nutzen, wirken sich direkt auf die Zufriedenheit der Belegschaft aus.

Mobilität und Work-Life-Balance: So träg Zufriedenheit Ihrer Belegschaft bei

12.9.2025

Homeoffice-Budget 2025: Steuerfreie Ausstattung richtig umsetzen

Vom Ausnahmefall zur festen Erwartung

Homeoffice war lange Zeit eher eine Nische. Wer nicht im Büro gearbeitet hat, war die Ausnahme und musste oft mit einem provisorischen Arbeitsplatz zurechtkommen. Spätestens seit der Pandemie hat sich das komplett verändert. Hybrides Arbeiten ist heute in vielen Branchen ganz normal. Viele Mitarbeitende erwarten inzwischen, dass sie sowohl im Büro als auch zu Hause professionell arbeiten können. Damit steht für Unternehmen die Frage im Raum, wie sie ihren Mitarbeitenden einen zweiten Arbeitsplatz sinnvoll und fair einrichten.

Homeoffice-Budget 2025: Steuerfreie Ausstattung richtig umsetzen

13.9.2025

Mobilitätsbudget: Greenwashing oder echter Klimaschutz-Hebel?

Eine Projektion für Deutschland und Europa mit Blick auf Gesellschaft, Unternehmen und Mitarbeitende.

Nach einer mehrjährigen, freiwilligen Testphase wird das Mobilitätsbudget in Belgien ab dem 1. Januar 2026 für sämtliche Unternehmen verbindlich, die ihren Mitarbeitenden einen Dienstwagen bereitstellen. Überraschenderweise haben bislang nur etwa 5,2 % der Anspruchsberechtigten dieses Angebot in Anspruch genommen. Ein Resultat, das auf den ersten Blick wenig eindrucksvoll wirkt. Genau deshalb wollen wir in diesem Beitrag genauer beleuchten, welchen Unterschied selbst eine solch kleine Veränderung bewirken kann und welche konkreten Folgen das für Deutschland und Europa haben dürfte.

Mobilitätsbudget: Greenwashing oder echter Klimaschutz-Hebel?
Weitere Beiträge

Abonnieren Sie den fast2work Newsletter

Aktuelle Informationen zu Mitarbeiter-Benefits

Praxisnahe Tipps zur Prozessoptimierung

Neuigkeiten zu gesetzlichen Änderungen

Abonnieren
Einen Moment bitte.
Oops! Something went wrong while submitting the form.

Praxisbuch: Betriebliche Mobilität

Jetzt Buch sichern

Bringen Sie Ihr Nachhaltigkeits­management jetzt mit realen Daten auf das nächste Level.

Beratung anfragen
+49(0)441 / 99 85 800
info@fast2work.de